Psy-Q – Schweizerdeutsch https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch Eine Chronik der Teutonisierung des Schweizerdeutschen Sat, 20 Feb 2021 16:07:05 +0000 de-CH hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Glacé ist passée https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2021/02/20/glace-ist-passee/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2021/02/20/glace-ist-passee/#respond Sat, 20 Feb 2021 16:07:05 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1767 "Glacé ist passée" weiterlesen

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Schon vor einem Jahr hörte ich ein Kind einmal nach «iiskrem» verlangen, aber da dachte ich noch an einen Ausrutscher. Doch heute in der Migros:

Papi, ich wött eiskrem!

Das Kind war vielleicht fünf und der Vater klang sehr zürcherisch. Das scheint sich also durchgesetzt zu haben.

Ich glaube, wir müssen uns damit abfinden, dass das Schweizerdeutsche mittelfristig die französischen Wörter verlieren wird.

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Der Töff macht seine letzte Fahrt https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/der-toeff-macht-seine-letzte-fahrt/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/der-toeff-macht-seine-letzte-fahrt/#respond Sat, 23 May 2020 08:32:00 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1763 Wollte ich auch schon länger katalogisieren:

Chumm mier gönd mit em mottorrad

Tut mir in den Ohren weh, denn da stirbt gerade ein urschweizerisches Wort:

Chumm mier gönd mit em töff

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Wir müssen über «behindert» reden https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/wir-muessen-ueber-behindert-reden/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/wir-muessen-ueber-behindert-reden/#respond Sat, 23 May 2020 08:05:52 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1750 "Wir müssen über «behindert» reden" weiterlesen

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Eine Weile war diese Beleidigung bei Jüngeren wieder in:

Bisch eigentlich behindert?

Auch wenn wir in unserer Jugend genauso dumm geflucht haben, bei uns wäre das gewesen:

Bisch eigentli behinderet?

Mir scheinen da zwei Formen auszusterben: Das schöne Runde -li wie bei «eigentli», «wohrschinli» usw. bekommt ein «-ch» angehängt. Aber viel wichtiger, die Formen auf «-eret» sind jetzt wie im Deutschen «-ert». Das scheint mir zwar selektiv angewendet zu werden, bei «behindert» in jedem Fall.

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«zügle» ist jetzt definitiv «umziehä» https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/zuegle-ist-jetzt-definitiv-umziehae/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2020/05/23/zuegle-ist-jetzt-definitiv-umziehae/#respond Sat, 23 May 2020 07:45:28 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1743 "«zügle» ist jetzt definitiv «umziehä»" weiterlesen

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Diese Verschiebung beobachte ich schon etwas länger, mindestens seit 5 Jahren, denn dann zog meine Firma um. Die Schweizer im Geschäft sprachen damals sehr durchmischt entweder von «zügle» oder von «umziehä». Heute höre ich fast nur noch letzteres.

Ein Nomen dazu gab es früher auch: «züglata» bzw. «züglete». Kein Grund also, auf Schweizerdeutsch von «minem umzug» zu sprechen. Von «umzug» sprachen wir früher höchstens an der Fasnacht.

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«badezoig» ersetzt «badzüüg» https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2019/06/17/badezoig-ersetzt-badzueueg/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2019/06/17/badezoig-ersetzt-badzueueg/#respond Mon, 17 Jun 2019 11:12:13 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1740 Heute im Park gehört:

Häsch du badezoig debi?

Das war in meiner Jugend noch «badzüüg».

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«Pneu» wird zu «Reife» https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2018/09/11/pneu-wird-zu-reife/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2018/09/11/pneu-wird-zu-reife/#respond Tue, 11 Sep 2018 12:41:19 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1737 Ein weiteres ursprünglich französisches Wort wird von der Bevölkerung langsam durch ein hochdeutsches ersetzt:

Ich muess no winterreife montiere loh

Das wäre früher gewesen:

Ich muess no d Winterpneu montiere loh

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«Öppert» und «öppis» verschwinden https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2017/08/31/oeppert-und-oeppis-verschwinden/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2017/08/31/oeppert-und-oeppis-verschwinden/#respond Thu, 31 Aug 2017 11:56:35 +0000 https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/?p=1732 Immer öfter höre ich:

Kennsch wär wo das macht?

Oder:

Häsch was neus ussegfundä?

Das wäre eigentlich bisher «öppert» und «öppis» gewesen, nicht «wär» und «was». Ich hatte 2015 schon einmal über ähnliche Veränderungen berichtet, jetzt scheint es aber weitere Kreise gezogen zu haben.

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«Hinderschi» wird nicht mehr verstanden https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/10/25/hinderschi-wird-nicht-mehr-verstanden/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/10/25/hinderschi-wird-nicht-mehr-verstanden/#respond Tue, 25 Oct 2016 06:49:40 +0000 https://deutschschweizerdeutsch.wordpress.com/?p=1730 "«Hinderschi» wird nicht mehr verstanden" weiterlesen

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Im Radio musste ein Moderator sich vor einem Anrufer erklären. Es ging um ein Ratespiel, wo man rückwärts abgespielte Soundclips erkennen soll:

Bisch guet im hinderschilosä?

Der Anrufer: «häh?»

Verschtohschs es guet, wemme hinderschi redt?

Der Anrufer: «was?» Der Moderator gab auf:

Rückwärts. Chasch guet rückwärts losä?

Dann verstand der Anrufer. Dieser sprach ansonstent akzentlos schweizerisch klingendes Schweizerdeutsch und hatte einen urschweizer Nachnamen. Ich glaube nicht, dass er eine andere Muttersprache als Schweizerseutsch hatte.

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«Arbeit» ersetzt «arbet» https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/10/25/arbeit-ersetzt-arbet/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/10/25/arbeit-ersetzt-arbet/#respond Tue, 25 Oct 2016 06:41:18 +0000 https://deutschschweizerdeutsch.wordpress.com/?p=1728 In gewissen Dialekten sagt man ohnehin schon «arbeit», was ich aber in Züritüütsch bei unter 25jährigen immer öfter höre:

Ich han müesse ä arbeit abgäh

Oder:

Wie gahts uf dr arbeit?

Früher war da kein I, da hiess es «arbet.»

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«verwacha» wird zu «ufwacha» https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/08/17/verwacha-wird-zu-ufwacha/ https://blog.psy-q.ch/schweizerdeutsch/2016/08/17/verwacha-wird-zu-ufwacha/#respond Wed, 17 Aug 2016 10:09:58 +0000 https://deutschschweizerdeutsch.wordpress.com/?p=1726 Normal erwarten wir alten Leute (also Menschen über 30):

Wenni denn verwacha, bini immer no müad.

Heute gehört:

Wenni denn ufwacha, bini immer no müad.

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