Bei Jugendlichen habe ich das schon länger beobachtet: Man sagt nicht mehr «grilliara» und «parkiara» (grillen, parken) sondern «grilla» und «parka».
Dieser Import aus Deutschland findet sich neu auch an quasi-offiziellen Stellen, zum Beispiel wirbt Coop mit «alles zum grille», fällt später im selben Werbeclip aber auf «bi öis gits jetz alles zum grilliere» zurück.
Wenn sogar gestandene Werber (nicht, dass die alle Deutsch könnten) den Fehler adoptieren, ist das Wort wohl angekommen.
Dabei warb Burger King erst vor einem Jahr mit riesigen Plakaten: Hier wird frisch grilliert. Vorbildlich! Wenn aber nur noch noch ein Werber die Schweizer Schriftsprache richtig beherrscht, geht er im Lärm der Hochdeutschen unter.
Unschuldigstes Opfer der Misere ist die Grille. Denn so fehlt uns die Unterscheidung zwischen Insekt und Kochvorgang, beides heisst jetzt «grilla», den Rest müssen wir uns aus dem Kontext holen. Früher wars mühelos und eindeutig.
Zirp.