Schweizer Handschuhe

Bisher hatten wir keine Handschuhe sondern «händsche». Heute gehört:

Diä handschuä gits au immene andere modäll

Keine herdöpfel mehr

Bisher korrekt:

Ich han gern härdöpfel

Heute gehört:

Ich han gern kartofflä

Update, 17.8.2016: Eben im Zug mehrfach wieder gehört von Kindern. Scheint sich zu verfestigen.

«Strähl» wird zu «kamm»

Eigentlich heisst ein Kamm auf Schweizerdeutsch «Strähl». Man strählt sich damit. Das gibt es im Hochdeutschen übrigens auch, der Duden sagt dazu:

Gebrauch: landschaftlich, schweizerisch mundartlich, sonst veraltet

Na danke! Aber das wird ja kein Problem mehr sein, denn jetzt habe ich schon drei Schweizer Städter/innen getroffen, die «kamm» statt «strähl» sagen.

Da statt weil

Kürzlich gelesen:

Ich chume schpöter, da ich no en andere termin han.

Früher wäre das gewesen:

Ich chume schpöter, will ich no en andere termin han.

Ein «da» gab es mit Sicherheit in Khûrer- und Züritüütsch nie, bis jetzt. Merci I. für den Hinweis.

Man redet nicht mehr

Heute gehört:

Aha, du sprichsch vom Herr Soundso!

Früher hätte das geheissen:

Aha, du redsch vom Herr Soundso!

In einer Sitzung auch schon erlebt:

Vo dem hämmer jo scho gschprochä.

Der Sack ist ab

Heute gehört:

Wennd sie ä tütä für das?

Normal wäre «äs säckli», nicht eine Tüte. Tüten gab es noch nie bei uns. In Chur kann es sogar «an scarnuz» sein, aus dem Romanischen.

«e tragtäsche» ist eine ähnliche Tragödie, das war auch einmal ein «sack».

Vom Fallen

Schon seit geraumer Zeit höre ich in Zürich solche Dinge:

Ich falle um.

Pass uf, dass das nit abefallt.

Statt:

Ich gheie um.

Pass uf, dass das nit abegheit.

«Fallen» war im Schweizerdeutschen, zumindest vom Bünderland bis Aargau, immer schon «gheie» und nie «falle», doch das scheint sich zu verändern. Es ist wohl auch schon ins Bünderland vorgedrungen, oder zumindest zur Werbeagentur von Valser und in diese Werbekampagne. «I falla» statt «i kheia»:

Danke, El V., für den Tipp.